Cambodia

frage nicht, wie genau es passiert ist, jedenfalls ist es passiert: Ich
bin auf einem Tempel im Norden Kambodschas ungeschickt mit meinem rechten
Fuss aufgetreten und seitdem ist er um den Knoechel um einiges Dicker als
der linke.

Als wir auf dem Weg nach Siem Reap vor einem kleinen Dorf vor Kampong Thom
an einem sog. „Health Center“ vorbeifuhren, dacht ich mir, hey, lass uns
mal checken, was die so drauf haben. 5 Weiss-Kittel staunten schon nicht
schlecht, als dieser komische Gelaendewagen vor die Treppe fuhr und ein
etwas humpelnder, weisser ausstieg. Sofort wurde fuer mich in die Mitte
ein Stuhl hingestellt, damit sich jeder mal diesen weissen mit dem dicken
Knoechel ansehen und antasten kann. Verstaendigung auf Englisch war nicht
einfach. Einer der Aerzte verschwand bald in seinem Zimmerchen mit
Kurzwellen-Funkgeraet und begann zu schreiben. Es gestellte sich eine
Krankenschwester hinzu, soviel war zu erfahren, die ein ganz wenig
Englisch konnte. Ich bekam dann von den Aerzten in zwei Tuetchen
abgepackte Tabeletten ausgehaendigt:

– Paracethamol und, da spaetestens begann ich an der Glaubwuerdigkeit zu
zweifeln:

– Antibiotika

Kurzum: Sei in Kambodscha, mit Ausnahme allerhoechstens in der Hauptstadt
Phnom Penh nicht krank! Bei einem schweren Unfall ist sofort das Hospital
in Bangkok/Thailand zu verstaendigen, dort stehen Helikopter und Flugzeuge
als Luftrettungsnotdienst rund um die Uhr – auch in die angrenzenden
Nachbarlaender – bereit.

In Phnom Penh habe ich den Problemknoechel (nach dem Problem-Baer) fuer 12
USD Roentgen lassen. Kein Bruch! Aber troztdem Gips machen lassen. Der
erste in meinem Leben. nach der ersten besprechung mit dem halbwegs
englischsprechenden arzt durfte ich nichtmehr laufen, ich wurde gleich in
diesen art rollstuhl gesetzt und zur grossen freude der mich bestaundenen
einheimischen eine ganze weile durch die verwinkelten gaenge des hospitals
zum roentgenraum geschoben. (das handycamfilmchen davon muss man gesehen
haben!) aber nur bis davor.  drinnen lag noch ein halbtoter auf dem tisch.
zwischendurch kam mal ein arzt aus dem raum, zog sich seine
blutverschmierten handschuhe aus und schmiss sie in den muelleimer auf dem
gang.

Mit dem Gips aus dem Krankenhaus humpelnd war ich fuer die davor auf
Kunden wartenden TukTuk- und Motofahrer natuerlich sehr leichtes Fressen.
Dennoch konnte ich mich troz schlechter gewordene Verhandlungsposition im
in der immer wiederkehrenden Preisdiskussion gut behaupten und die Fahrt
zu meinem Preis bekommen.

TukTuk Fahrer starten fuer gewoehnlich bei 3, ganz dreiste sogar bei 4
Dollar. Die abgelutschten Argumente sind: Dunkelheit, Regen, Stau,
Entfernung, > 1 ‚places‘, > 1 ‚person‘, warten bei Stops.

In der Regel gibs das TukTuk fuer einen Dollar. Motos, also Roller,
verlangen auch schon 3 Dollar, Einheimische bezahlen 2000 Baht (0,5 USD) –
ich mittlerweile auch. Die letzten Phnom-Penh Tage habe ich mir ganztags
und nachts die Dienste eines TukTUk-Fahrers erkauft. Mobilitaetsluxus fuer
15 USD, und auch nur einmal Diskussion.

Wenn man den Fahrern insbesondere Nachts zu verstehen gibt, dass man
entweder laeuft, zuerst ins Restaurant geht – however, jedenfalls nicht
seine Dienste in Anspruch zu nehmen gedenkt, packen sie ihr Reportaire
aus:

hey mister,

– Lady bum bum??!
Vietnam, Cambodian, Thai!
small, young! you can choose
I know good ladys…

–  Lady massage??

– smoke?
Sage ich nein, no smoker, kann ich auch

– heroin
kaufen. manchmal wird auch dann der preis fuer „smoke“ genannt> 7 USD
fuer ein Plasiktuetchen Gras.

–  weapon
Ak47, etc pp…. „no problem“

Wer noch Wuensche offen hat, kann einfach Fragen, (nicht nur) in
Kambodscha geht alles.

Nach dieser Erzaehlung ueber mein Wehwehchen und dem kleinen Schwank zu
Fahrdienstleistern wuensche ich euch alles Gute und freut euch wie immer
auf die naechste mail!